Bedenke, dass es in verschiedenen Sprachen verschiedene Namen für die Dinge gibt. Bedenke, dass ein "Name" auf verschiedene Dinge passen kann - das Wort "Tafel" kann die Schultafel meinen, die Schokoladentafel usw.
Es gibt Wörter bzw. Namen, die sind sehr, sehr alt und welche, die sind relativ jung. Die Wissenschaft, die sich mit der Geschichte der Wörter beschäftigt, nennt man Ethymologie. Woher etwa unser Wort "Liebe" kommt, das vielen Menschen so furchtbar schwergewichtig wird, ist schon ein echter Brüller.
Die Frage nach dem "Sprachursprung" (gutes Stichwort fürs googeln) hat schon sehr viele Forscher und Denker beschäftigt.
Was wir heute wissen: Tatsächlich gibt es zwischen den Wörtern und den Dingen keinen "festverdrahteten" Zusammenhang, den man naturwissenschaftlich nachweisen kann. Sondern die Namen der Dinge sind Absprachen zwischen den Menschen, die in sehr sehr langer Zeit (über etwa 11 000 Jahre hinweg) entstanden sind. Sie haben sich einfach darauf geeinigt, für Wasser dieses Zeichen und für Luft jenes Zeichen zu verwenden. Und zwar mal so und mal so. Man weiß leider nicht genau, wo und wie das angefangen hat. Man geht von einer Ursprache aus, dem Indogermanischen, in dem die meisten Abmachungen schon getroffen wurden, die in unserer (deutschen Sprache) heute noch aktiv sind. Aber diese "Ursprache" ist eine Rekonstruktion durch die Wissenschaft, da man die Namen der Dinge in vielen Sprachen auf eine gemeinsame Wurzell zurückführen kann. Woher die Dinge ihre Namen haben, wissen wir also nicht wirklich. Wir wissen aber, dass es Abmachungen sind, mit denen Menschen schon vor sehr, sehr langer Zeit begonnen haben, um sich abends beim Lagerfeuer auch mal nett unterhalten zu können. Weiter nichts.
Tatsächlich kann man neue Sprache erfinden (vgl. Esperanto), indem man einfach neue Abmachungen trifft, wie die Dinge heißen sollen.